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Langlebigkeit des Mycels von S. lacrymans

In allen Untersuchungen dieser Arbeit konnte kein Luftmycel gefunden werden, das nachweislich älter als drei Monate war und lebte. Dies gilt sowohl für die Kulturen als auch für die Proben aus den untersuchten Gebäude. Das legt die Vermutung nahe, daß Oberflächenmycel (Faser- und Grundhyphen) nur ein bestimmtes Alter erreichen kann. Doch auch für Hyphen von Strängen scheint dies zu gelten. Darauf deutet die Beobachtung hin, daß sich in alten Strängen mehr tote Hyphen finden ließen als in jüngeren. Je älter ein Strang wahrscheinlich war, desto mehr tote Hyphen fanden sich. Dabei wurde angenommen, daß ein dicker Strang aus einem dünnen durch Zuwachs entsteht und nicht als Gesamtheit gebildet wird. Damit liegt die Vermutung nahe, daß S. lacrymans ständig wachsen muß, um sowohl oberflächlich als auch in den Strängen am Leben zu bleiben.

Wie schnell Faserhyphen sich entwickeln, kann man z. T. mit Hilfe der Aufnahmen am EM beantworten, da sie sonst nur selten während ihrer Entwicklung beobachtet wurden. In zwei Wochen altem Mycel finden sich selten Faserhyphen, die dann ein größeres Lumen haben (vgl. Abb. 102), in sechs Wochen altem Mycel dagegen meist fertig entwickelte Faserhyphen (s. Abb. 128). In Gebäuden ließen sich bisher nur entwickelte finden. Da sie jedoch für einen "Wiederbefall" nicht in Frage kommen, wurden sie nicht weiter beachtet.

Die oben genannte Lebenserwartung ist jedoch nur für den untersuchten Temperaturbereich von 21°C in den Kulturen und für ca. 15 bis 22°C in den Wohngebäuden belegt. Bei niedrigeren Temperaturen dürfte wohl eine längere Lebenserwartung möglich sein, wie es THEDEN (1972) für Mycelien im Holz nachweist. Die Lebenszeit verlängert sich mit sinkender Temperatur (untere Letaltemperatur s. Tab. I).

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Autor: T. Huckfeldt

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