Weiter hier klicken

zurück oder weiter

Chemische und biologische Grundlagen der Vitalfärbung

Romeis merkte 1968 an, daß "jede Vitalfärbung .. das Resultat des Zusammenwirkens zahlloser Faktoren dar[stellt], deren Analyse bis jetzt vielfach erst angebahnt ist" (S. 186). Und auch heute, 30 Jahre später, ist noch vieles im Bereich der Vitalfärbung ungeklärt. Sie erlebt in Verbindung mit neuen mikroskopischen Verfahren erst wieder eine "Renaissance", nachdem zuvor die Möglichkeiten dieser Technik als ausgeschöpft galten.

Als wichtige Einflußgrößen für die Vitalfärbung sind die Löslichkeit des Farbstoffes sowie Konzentration, pH-Wert, Oxydations- und Reduktionsfähigkeit der Farbstofflösung zu nennen (Drawert 1968, 14, Romeis 1968). So kann eine Vitalfarbstofflösung mit "falschem" pH-Wert zu unbefriedigenden oder keinen Ergebnissen führen. Auch ein anderes Lösungsmittel kann nach Drawert (1968, 139) das Absorptionsspektrum der Farbionen und der Moleküle der Farbbase bzw. -säure verschieben, da das Lösungsmittel einen Einfluß auf die Dissoziation hat (siehe die Absorptionsspektren von Acridinorange im Abschnitt.

Auch das Alter einer Farblösung spielt eine Rolle. So färben nach Romeis (1968) frische Farbstofflösungen besser als alte, kolloide, weil sich die Dispersität des Farbstoffes durch Polymerisation verringert. Als letzte wichtige Bedingung sei noch die Zeitdauer des Einwirkens und die damit einhergehende mögliche Schädigung der Zelle erwähnt, an deren Ende das Absterben der Zelle und die Veränderung der Färbung steht. So stellt Romeis (1968) fest: "Der Farbstoff wird [in absterbenden Zellen] nicht mehr vakuolär gespeichert, sondern geht auch auf andere, während des Lebens für gewöhnlich ungefärbte Bestandteile, wie z. B. den Kern über".

zurück oder weiter

Zur Startseite der Arbeit, zum Inhalt, Gebäudesuche oder zur Anfangsseite

Autor: T. Huckfeldt

Impressum, Datenschutz